© 2024 Doris Aschenbrenner
Meine Diagnose: HER2/neu-negativ, Hormonrezeptor positiv mit 17 befallenen Lymphknoten.
HER2 steht für "Humaner Epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor Typ 2“, eine Bindestelle für Wachstumsfaktoren von Zellen. Andere Namen
für diesen Rezeptor erbB2 oder c-erbB2. Wenn Krebszellen besonders viele dieser Bindestellen haben, spricht man von einem positiven
HER2-Status. Oft ist dann ein aggressiverer Krankheitsverlauf zu erwarten.
Betroffene mit einem Hormonrezeptor-positiven, HER2-negativen Brustkrebs und hohem Rückfallrisiko (z. B. Lymphknotenbefall mit
mehr als drei Lymphknoten, hoher Entartungsgrad etc.) erhalten erst eine Chemo- und danach eine antihormonelle Therapie. Es wird hier eine
so genannte dosisdichte, also eine intensivierte Chemotherapie empfohlen. Ich erhielt Anthrazykline, Alkylantien und Taxane über einen
Zeitraum von 5 Monaten.
Ich dachte in den Wochen und Monaten: das schaffe ich nicht. Ich war verzweifelt, voller Todesängste, die Schmerzen oft unerträglich, meine Blutwerte
sanken stetig. Ich habe gekämpft, manchmal dachte ich ans Aufgeben, aber der Gedanke an meinen Sohn ließ mich weitermachen. Ich weiß nicht, ob ich
es noch einmal schaffen würde, aber ein Versuch wäre es wert, denn der Weg lohnt sich.
Ab Mai 2022 nahm ich an der zweijährigen ADAPTlate-Studie teil und musste 2 x täglich drei Tabletten Abemaciclip (Verzenios) einnehmen. Abemaciclib
ist ein Arzneistoff aus der Klasse der CDK-Inhibitoren. Er wird zur Behandlung von Frauen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem, Hormonrezeptor-positivem
und HER2/neu-negativem Brustkrebs eingesetzt.
Aktuell befinde ich mich noch in der antihormonellen Therapie, die im April 2020 begann und voraussichtlich 2027 endet.